Was ist Liverollenspiel?

Was haben Manager-Schulungen, militärische Manöver und Erste-Hilfe-Kurse gemeinsam? Sie alle erzeugen zu Schulungszwecken eine (immersive) Fiktion, eine Erzählung, um Menschen Verhaltensweisen oder Inhalte beizubringen. Damit benutzen sie Elemente des Liverollenspiels.

Mission Together 2022 by Not only Larp – photo by Kai S. Fredriksen

Live Action Roleplaying Games, kurz LARP, ist ein faszinierendes Hobby mit vielen Gesichtern. Von Larp-Festivals über Nordic Larps gibt es viele verschiedene Ausprägungen, die man beinahe als unterschiedliche Hobbies bezeichnen könnte.

Wenn Tischrollenspiel das „Kino im Kopf“ ist, in dem 4-6 Leute an einem Tisch voll Chips und Cola die Handlungen der Hauptfiguren einer Geschichte erzählen, die eine Spielleitung sich ausgedacht hat, hebt Liverollenspiel dieses Prinzip vom Tisch in die mittelalterliche Burg. Die Figuren werden physisch dargestellt, die meisten Handlungen nicht beschrieben, sondern körperlich vollzogen. Daher ist das Larp eine Mischung aus Pen-&-Paper-Rollenspiel und Improvistationstheater ohne Zuschauer*innen.

Conscience 2019 by Not Only Larp, photo by Kai S. Fredriksen

Die Spielenden spielen dabei eine Rolle, genannt Charakter, mit entsprechender Gewandung. Die Handlungen werden improvisiert. Ein mehr oder minder vorher entworfenes Szenario mit Raum für Spieleraktionen hat sich eine Spielleitung oder haben sich Organisator*innen vorher ausgedacht.

Wir sind der Meinung, dass Liverollenspiel (wie Tischrollenspiel auch) das Potential besitzt, Empathie für besondere Situationen oder Probleme zu erwecken. Dabei spielt Immersion, also das Eintauchen in das andere, fiktive „Leben“ eines Charakters, eine große Rolle.